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Die nächsten 28.000 km oder durchs Jahr 2009
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Intro
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Nach meinem ersten Erfahrungsbericht ist nun ein Jahr vergangen, in welchem der Outi für weitere 28.000km ein dienstbarer Geist sein durfte. Der Tacho steht nun bei etwa 44.700 km.
Dieses Update zu meinem ersten Erfahrungsbericht wird eine kurze und sehr übersichtliche Sache, denn es ist nicht so ganz viel passiert.
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Disclaimer
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Die folgenden Äußerungen stellen meine PERSÖNLICHEN und sehr SUBJEKTIVEN Eindrücke mit dem Fahrzeug dar. Seit frei und bildet Euch ganz andere Meinungen, wenn ihr möchtet. Aber: Meine Meinung steht fest, bitte verwirrt mich nicht mit Tatsachen ;-))
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Vorbemerkungen
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Ich habe nie versucht, die Fahrzeuge, die ich seit Januar 1986 mein eigen nannte, mitzuzählen. Es sind weit über 20, davon viele Opel, Renault und Mercedes. Der Mitch ist mein erster Japaner. Ich habe mehr als zehn Jahre in der Autobranche gearbeitet (als Schrauber und im Gebrauchtwagenverkauf bei Mercedes-Benz) und maße mir an, sowohl den Blick eines Kunden als auch den Blick einer Werkstatt zu kennen. Ich reklamiere Fehler an einem Fahrzeug, ohne jemals Druck zu machen oder laut zu werden, weiß aber auch, dass Service Grenzen hat. Mir ist jegliche Diskussion in der Form "das Auto hat 30.000 EUR gekostet, da darf das nicht passieren" absolut zuwider, insbesondere dann, wenn alle Mitbewerber deutlich teurer sind. Darf denn im Umkehrschluss ein Renault Twingo für 6.000 EUR dann massenhaft Fehler haben?
Der Mitch ist "mein" Firmendienstwagen, ich nutze ihn fast täglich für die Fahrt zur Arbeit und wieder zurück, sowie für die Fahrten zu Kunden. Ich darf das Auto uneingeschränkt privat nutzen, auch zu Fahrten in den Urlaub. Mein Arbeitgeber übernimmt alle Fahrzeug- und Unterhaltskosten. Der Einsatzort "Ruhrgebiet" bedeutet: Stadtverkehr oder Autobahn — Landstraßenbetrieb kennt der Mitch nicht — siehe dazu auch den Spritthread.
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Fehler und Probleme
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Fangen wir mit dem Negativen an und hängen direkt eine positive Aussage dahinter: ich hatte in diesem Jahr mit dem Mitch keine (!) Probleme, die nicht schon im ersten Bericht erwähnt sind. Das Auto ist das ganze Jahr durch inkl. aller Urlaubsfahrten mit Wohnwagen ohne jeden Stress gelaufen, es gab keine Defekte und keinen Ärger.
Lediglich zwei Situationen waren ärgerlich, aber unterm Strich selbst verschuldet:
- auf dem Rückweg aus dem Urlaub habe ich nach über 1000 km Fahrt etwa 30 km von zu Hause entfernt den rechten (!) Wohnwagenspiegel verloren. Im Regen hat sich der Saugnapf vom Davits gelöst, und beim Einklappen (Tempo war wohl doch etwas hoch) ist mir der WoWa-Spiegel komplett fliegen gegangen. Gottseidank hat der wegfliegende Spiegel keine Schäden bei mir oder den nachfolgenden Fahrzeugen verursacht. Ich werde auf Grund dieses Ereignisses meine Meinung nicht ändern und weiterhin mit Saugnäpfen fahren. Die feste Abstützung der Spiegel an Kotflügel oder Tür ist mir im Falle eines Falles zu riskant.
- Auf dem Weg nach Südtirol in den Motorradurlaub hat der Motorrad-Leihhänger mit einem Defekt in der Kennzeichenbeleuchtung (Kurzschluss) die Sicherung für die Elektronik der Anhängerkupplung durchbrennen lassen. Dies ist nun mal die Aufgabe der Sicherung und deshalb so in Ordnung. Ärgerlich war jedoch, dass es in der Anleitung des Mitch keine Info darüber gibt, wo diese Sicherung(en) wohl zu finden sind. Das Forum wusste weiter — ist klar! Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt nach Tausch der Fahrzeuge schon mit dem SMAX meines Kollegen unterwegs. War nicht dramatisch, der SMAX ist im Großen und Ganzen auch i.O.
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Lösungen
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In diesem Jahr sind von Mitsubishi drei (alte) Probleme gelöst worden — z.T. auf meine Initiative hin:
- Schalter Sitzheizung: die wenig durchdachte Anbringung der Schalter war im Forum schon mal häufiger Thema, die Lösung dazu auch: ich habe die Schalter in die Mittelkonsole verlegen lassen, dort kommt man besser dran, sieht die Kontrollleuchten besser und die Heizung geht in Kurven nicht einfach aus. Prima und Danke an denjenigen, der diese Idee hatte.
- Freisprecheinrichtung: Mitsubishi hat die FSE kostenlos getauscht, seitdem ist das "Doppel-Null"-Problem und das zu späte Durchstellen bei eigenen Anrufen (man hört es nicht klingeln) gelöst, die FSE funktioniert jetzt so, wie sie funktionieren soll. Dass der FSE relevante Funktionen fehlen, ist bekannt — aus meiner Sicht kann man damit leben, wenn das Handy in einem (Brodit-)Halter auf der Multimedia-Konsole steckt und man es dort prima bedienen kann. Als Handy setze ich aktuell ein Blackberry Storm 9500 ein.
- Klimaautomatik: mein freundlicher und engagierter Mitsu-Händler hat die Steuereinheit der Klimaautomatik getauscht. Über Sinn und Unsinn dieses Vorgangs lest bitte den Thread im Forum. Aus meiner persönlichen Sicht ist damit ein Zustand erreicht, mit dem ich gut leben kann. Ich kann nicht sicher sagen, dass alle kritikwürdigen Funktionen der Klimaautomatik nun behoben sind, aber mir fällt zumindest nichts Negatives mehr auf. Ich bin weiterhin der Meinung, dass Klimaautomatiken völlig unnötig sind und mir eine manuelle Steuerung von Heizung und Klima voll und ganz reichen würde. Dies gilt bis jetzt für alle Autos, die ich jemals mit Klimaautomatik gefahren habe.
- Standheizung: die Nutzung der Heizung nötigte mich immer, abends daran zu denken, den Regler für die Luftmenge richtig einzustellen, also aus dem Automatik-Modus rauszudrehen und irgendwo in die Mitte zu stellen. Hier hat mein freundlicher Boschdienst nach Infos aus dem Forum (Danke!) die Schaltspannung erhöht. Seitdem kann ich beide Regler auf Automatik stehen lassen! Super.
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Zubehör und Umbauten
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Wie immer habe ich (bzw. mein Händler) wenig an dem Auto gebastelt. Ich habe keinen Hang zu Individualisierung und mir fehlen im Mitch auch kaum Funktionen.
Im ersten Teil angesprochen habe ich die fehlende Möglichkeit, einen USB-Stick mit MP3-Dateien anstecken und abspielen zu können. Dies ist nicht ohne weiteres nachrüstbar, aber ein Aux-In-Kabel habe ich einbauen lassen. Somit kann ich meinen MP3-Player oder mein Handy ans Radio hängen und auf diese Art und Weise "mal eben" neue Musik mit ins Auto nehmen, ohne gleich wieder eine CD brennen zu müssen. An dieser Stelle habe ich definitiv einen Fehler gemacht: das Aux-Kabel kommt oben im Fach im Armaturenbrett an. Irgendwie habe ich mir dies praktisch vorgestellt — ist es aber nicht! Als Folge dieses Denkfehlers hängt nun ein Kabel aus dem oberen Fach runter und endet in der Mittelkonsole vor dem Schalthebel. Das werde ich irgendwann noch mal ändern.
Im Januar 2010 habe ich dann das Update für das Kartenmaterial des MMCS eingespielt. Im Gegensatz zum ersten Update im Jahr zuvor sind wirklich fast ausschließlich die Karten aktualisiert worden, neue Funktionen gibt es kaum — oder nur an Stellen, an denen sie mir nicht auffallen.
Mitsubishi verfolgt immer noch die "Hochpreispolitik" beim Update des Kartenmaterials. Auf die Idee, die Updates deutlich günstiger anzubieten und damit wesentlich mehr zu verkaufen, ist wohl noch keiner gekommen. (Renault bietet die Updates für das integrierte TomTom-System beim Megane III für 89 EUR an!)
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Fahreindrücke
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Bislang kann ich am Mitch noch keinerlei Verschleiß feststellen. Alle Bedienelemente, Sitze, Motor und Getriebe, Antrieb u.ä. funktionieren wie am ersten Tag, der Motor wirkt dieseltypisch etwas kraftvoller als mit 20.000km, die Höchstgeschwindigkeit nach Tacho hat sich von 205 km/h auf etwa 215 km/h erhöht. Relevant ist dies sicher nicht. Das Auto läuft also weiterhin prima und genau so, wie ich will — durch das eher schmale Angebot an Alternativen auf dem Markt ist der Wechsel auf ein anderes Fahrzeug auch (noch) kein Thema. Dazu schreibe ich aber weiter unten noch ein paar Worte.
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Kosten
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Die Rechnung für die fällige Inspektion belief sich auf 375 EUR inkl. aller Teile und Nebenkosten. Ich habe keine Ahnung, wie viel Arbeit dies ist und will mich über das Preis-Leistungs-Verhältnis hier nicht äußern. Den Luftfilter habe ich wieder deutlich früher tauschen lassen (vor dem Sommerurlaub), nachdem ich wieder eine deutliche Erhöhung des Verbrauchs bei schlechteren Fahrleistungen feststellen konnte.
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Ausblick
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Nachdem das Thema Audi Q5 irgendwo im Forum angesprochen wurde, habe ich mich dann doch mal durch den Konfigurator geklickt. Nimmt man die sinnvollen Fahrassistenz-Systeme mit und spart an den Stellen, die mir nichts bedeuten (Lederausstattung), rechnet aber den Luxus, den ich haben will (Standheizung, Schiebedach) mit rein, so steht unter dem Strich eine fünfstelligen Zahl, die mit einer "6" (!!!) anfängt. Von der Größe her mögen diese Autos vielleicht in einer Klasse spielen, vom Preis her sicher nicht!
Positiv aufgefallen - aber weder angesehen oder gefahren - ist mir der Peugeot 5008. Leider ist hier wie bei einigen Franzosen das zulässige Zuggesamtgewicht niedriger als die Summe aus Gesamtgewicht und Anhängelast. Wenn ich richtig gerechnet habe sinkt die Anhängelast bei voller Beladung des Zugfahrzeugs auf 1.300/1.350kg — das ist mir zu wenig. Damit ist auch diese Alternative mal wieder keine. Ob ich nach den Erfahrungen auf verschneiten Straßen in den letzten Tagen aber auf einen Allrad-Antrieb verzichten möchte, wage ich zu bezweifeln. Die Erfahrungen mit unserem firmeneigenen Ford SMAX (auch mit dem 2.2l Peugeot-Diesel wie im Outi) zeigen, dass Ford nach etlichen, anfänglichen Problemen das Auto nun auch weitgehend im Griff haben. Für die Standheizung, die aus für Ford nicht zu klärenden Gründen das Kühlwasser nicht aufheizt, hat es zwischenzeitlich das Geld zurück gegeben. Ich selbst war zuletzt mit dem Auto gut 2.000km unterwegs und habe nur wenig Punkte zum Meckern gefunden. Kann vielleicht eine Alternative sein, hier sind wenigstens Anhängelast und Zuladung (1.800/700kg bis 12%) kein Thema — Allrad allerdings auch nicht.
Der modellgepflegte Outi reizt mich im Prinzip nur wegen des Automatik-Getriebes. Wer den ersten Teil meines Berichts gelesen hat (und sich noch daran erinnert) weiß, dass ich ursprünglich eine Automatik haben wollte. Aktuell dürfte sich die Sache wohl kaum rechnen, weil mit den Kosten für Standheizung, MAD-Feder, AUX-Kabel, Sitzbank-Ausbau, AHK, — so viel Geld in den Erweiterungen des Autos steckt, dass sich ein Wechsel nicht lohnt. Zur Optik der neuen Front äußere ich mich erst, wenn ich einen Outi damit im wirklichen Leben gesehen habe.
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Wünsche
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Ich habe gerade noch einmal einen Blick auf den ersten Teil geworfen und habe insbesondere meine "Wunschlisten" noch einmal durchgesehen. Dabei habe ich festgestellt, dass sich viele Dinge nach einem Fahrzeugwechsel dann im Laufe der Zeit relativieren. Allerdings sind bei mir auch ein paar Wünsche dazu gekommen, weil ich sie in anderen Fahrzeugen erlebt und erfahren habe und sie als sehr angenehm empfunden habe. Folgende Anregungen an Mitsubishi hätte ich:
- Keyless System: Fahrzeug sollte sich auch von den hinteren Türen aus öffnen lassen
- Keyless System: Fahrzeug sollte sich beim Verlassen automatisch verriegel
- Zentralverriegelung allgemein: automatische Verriegelung beim Anfahren sollte möglich sein
- Scheibenwaschanlage: Druck deutlich erhöhen!
- MMCS: ich träume immer noch von einem Zugriff auf die Daten des MMCS — dies meint auch das Auslesen von Tracks und die Vorgabe von Routen und POIs. Mir ist absolut klar, dass kein mir bekanntes OnBoard-Navi dies bietet und Rockford-Fosgate dies wohl auch nicht erlauben wird. Aber einen USB-Stick mit ein paar MP3-Dateien ins Radio stecken und die Dateien auf die Platte des MMCS kopieren, das wäre schon nett. Mir hat auch die Steuerung eines iPODs von Radio aus (Ford SMAX) gut gefallen.
Alles Weitere steht wohl im ersten Dokument.
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Fazit
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Nicht ohne Grund gibt es hier für mich wenig zu berichten. Die Probleme, die Mitsubishi und ich noch in dieses Jahr geschleppt haben, sind nunmehr allesamt behoben, das Auto läuft super und macht keinerlei Ärger. Also: weiter geht's gen 60.000 km — ich halte Euch gewohnt ausführlich auf dem Laufenden.
Fragen oder Anmerkungen zu diesem Text gerne per Mail/PN an mich oder ins Forum.
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