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Outlander im Alltag-Test.

Einbau einer DEFA Standheizung — Beitrag von Wildiblub          (11564 Zugriffe)


Dies ist ein Self-Made Bericht und keine Einbauanleitung. Ich berichte hier wie ich den Einbau gemacht habe und nicht unbedingt wie der Einbau ordnungsgemäß auszuführen ist.
Für Fehler/Schäden, die durch diesen Self-Made-Bericht entstehen übernehme ich keine Haftung!

Warum ich mich für das DEFA Zubehör entschieden habe:

  • Der sehr günstige Preis (komplett 250 Euro).
  • Die Komponenten sollen außerordentlich haltbar sein und viele Jahrzehnte störungsfrei arbeiten.
  • Keine Batterieentladung wie bei einer normalen Standheizung (für Kurzstreckenfahrer wichtig).
  • Kann auch in der Garage betrieben werden.
  • Der Einbau ist ohne Werkstatt zu bewerkstelligen.
  • Kann bei Fahrzeugwechsel leicht mitgenommen werden. Nur ein anderes Motorwärmelement erforderlich.

Es gibt noch einen weiteren Hersteller "Calix" aus Schweden, der ein ähnliches System mit einer Schraubmontage vom Motorwärmelement anbietet. Aufgrund des günstigeren Preises und der Pressverbindung habe ich mich dann aber doch für das DEFA Set aus Norwegen entschieden.


Materialliste

Artikel Preis Gekauft bei
DEFA Komfort 1350 incl. Erweiterungskabel 159 € KFZ-Teile-Team.de (Ebay Händler)
Motorvorwärmelement Defa A411118 68 € Burchhard u. Heinz GbR (Onlineshop)
Montagesatz Defa 460372 13 € Burchhard u. Heinz GbR
"Curyl" Motor-Dichtmasse (nicht unbedingt erforderlich) 6 € Ebay
Gesamt: 246 €  


Kontrolle

So sieht das ganze Set zusammengesteckt aus. An sich ziemlich simpel.

  • Der Tauchsieder Kommt in den Motor.
  • Der Lüfter in den Innenraum.
  • Das schwarze Kabel irgendwo an Masse (Karosserie).
  • Stecker in die Steckdose.

Vor der Montage habe ich die Funktion aller Teile kontrolliert.

  • Der Tauchsieder darf niemals trocken angeschaltet werden, deshalb habe ich ihn zum Testen in einen Wassereimer gehängt.
  • Wer von der Funktion der Motorvorwärmung und dem Selbstumwälzungsprinzip bislang nicht überzeugt war, wird es spätestens jetzt sein. Das Teil funktioniert sagenhaft.


Montage Heizlüfter

Ich habe mich für die "Überkopf Montage" unter dem Handschuhfach entschieden.

Da ich den Lüfter möglichst tief befestigen wollte, habe ich den Plastikluftausströmer (grüner Pfeil) etwas gestutzt.
Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber so verschwindet der Lüfter komplett aus der Sicht.

  

Die Montageplatte habe ich nun mit drei Schrauben an dem Lüftungskanal verschraubt.
Der Lüftungskanal ist ziemlich uneben, daher ist es erforderlich die mitgelieferten Unterlegscheiben durch weitere Unterlegscheiben zu ergänzen und längere Schrauben zu benutzen.
Die Montageplatte hängt dann ca. 1 cm unter dem Lüftungskanal und der Lüfter kann jederzeit einfach draufgeschoben oder entnommen werden.

So sieht es dann mit montiertem Lüfter aus. Der Lüfter schließt bündig mit der Kante vom Lüftungskanal ab. Selbst aus dem Beifahrerblickwinkel ist der Lüfter nicht zu erkennen. Besser u. passgenauer geht es nicht.

  


Montage der Außensteckdose

Es gibt zwei Montagemöglichkeiten

  • Außenliegende Montage mit der mitgelieferten Halterung.
  • Einbau mit Loch in der Frontschürze (für die schmerzfreien).

Ich habe mich für den außenliegenden Einbau entschieden. Als Platz habe ich mir den Kasten der Nummernschildhalterung ausgesucht. Es gibt zwar sicherlich noch unauffälligere Möglichkeiten, aber mir war es wichtig an die Steckdose ranzukommen ohne im Schnee knien zu müssen. Außerdem wollte ich nur ungern ein Loch in die Frontschürze bohren.

In der Einbauanleitung wird leider die Montage der Steckdose überhaupt nicht erklärt. Dafür liegen nur 2 gummikappen im Lieferumfang, die ich nach langem Überlegen als Dübel identifizierte.

Also den Dübeldurchmesser ermittelt und 2 passende Löcher in die Nummernschildhalterung gebohrt (meine es war 8 mm).

  

Dann die Gummidübel reingesteckt und die Halterung verschraubt.

Ich habe die Steckdose seitlich befestigt, weil man dadurch beim Einstecken des Kabels von oben bessere Sicht hat und nicht auf/bzw. unter den geöffneten Deckel schauen muss.

  

Die Steckdose ist ziemlich klein und fällt kaum auf, wenn man es nicht weiß.


Kabelverlegung

Als nächstes habe ich das Kabel zwischen Steckdose und Innenraum verlegt.

Im Outlander gibt es eine Kabeldurchführung hinter dem Teppich im Fußraum auf der Beifahrerseite. Leider kommt man an diese Kabeldurchführung nur schlecht ran. Von oben waren meine Arme zu kurz und von unten war es richtig eng und ging nur aus einer Position.

Ein weiteres Problem ist, das die Kabeldurchführung mit einem dicken Kabelbaum gefüllt ist. Ich habe eine Stunde lang gefriemelt und versucht das Kabel mit dem Mini-Plug-Stecker durchzubekommen. Es war einfach nicht genug Platz.

Anschließend habe ich dann vorsichtig ein Loch in die Gummiseitenwand neben der Kabeldurchführung gebohrt/geschnitten/gestochen und das Kabel mit Hilfe eines umgebogenen Zeltherings nach innen gezogen.

Man muss dabei aber höllisch aufpassen, dass man den Kabelbaum nicht beschädigt, daher möchte ich eher davon abraten, es mir nachzumachen. Müsste ich das DEFA Set nochmal installieren, würde ich es anders machen und den einfachsten Weg gehen

  • Ein paar cm neben der Kabeldurchführung ein Loch bohren.
  • Bohrränder mit Fett vor Korrosion schützen.
  • Die mitgelieferte Defa Gummidurchführung einsetzen und dann dort das Kabel durchziehen.

Auf diesem Weg spart man sich dann 2 Stunden friemelei und blutige Finger.

  

Dann konnte das Kabel im Motorraum verlegt werden. DEFA hat ganze 3 Kabelbinder mitgeliefert, was viel zu wenig für insgesamt 4 m Kabel ist. Beim Kabel verlegen sollte man aufpassen, dass das Kabel keine heißen und beweglichen Teile berührt (Keilriemen, Krümmer, Lüfter, etc).

  

Den Adapter/Verteiler habe ich auf der Beifahrerseite links oben mit einem Rohrhalter befestigt. Direkt unter dem Adapter befindet sich ein Masseanschluss. Dort kann einfach das Schwarze Kabel mit rangeschraubt werden. Jetzt kann ein erster Funktionstest gemacht werden.

Die Montage der Innenraumheizung ist eigentlich ziemlich simpel. Das bekommt jeder hin.


Entfernung Froststopfen

Als nächstes muss der Motorvorwärmer installiert werden. Das gestaltete sich um einiges schwieriger. Dieses Projekt hatte ich schon einige Zeit vor mir hergeschoben, aber es half ja nichts.

Dann mal los.

  • Motor warm fahren, damit der Thermostat öffnet, dann Motor ausmachen. Am Kühler die Flügelmutter aufdrehen.
  • Ein paar Sekunden warten bis der Druck aus dem System ist.
  • Handtuch in die Hand und vorsichtig den Deckel vom Kühler aufmachen -> Das Kühlwasser fließt ab.

  


Dann etwas Platz schaffen

  • Stecker und 2 Clipse der Lambdasonde lösen (3x rote Pfeile).
  • Die 4 Schrauben am Hitzeschutzblech vom Krümmer rausdrehen (gelbe Pfeile).
  • Hitzeschutzblech kann nun entnommen werden.
  • Dabei aufpassen, dass das Kabel der Lambdasonde nicht geknickt wird.

  

Nun wird er sichtbar...der Froststopfen.

Aber immer noch nicht genug Platz, deshalb

  • Die Halterung von dem Kabel links unten auf dem Foto abschrauben (blauer Pfeil).
  • Die 4 Schrauben von dem kleinen Hitzeschutzblech lösen (grüne Pfeile).

Das Hitzeschutzblech kann zwar nicht entnommen, aber nun etwas nach rechts geschoben werden.

  


Nun zum Highlight...die Entfernung des Froststopfens. Ganze 4 Stunden habe ich mich mit dem Drecksding rumgeärgert:

Die Prügel Taktik

Die DEFA-Anleitung empfiehlt folgendes Vorgehen:
"Schlagen Sie mit einem Dorn auf die eine Seite des Stopfens, der Stopfen dreht sich und kann mit einer Zange entnommen werden".

  • Also los...denkste... da rührt sich überhaupt nichts.
  • Aber weiterhin der Anleitung geglaubt und aufs Drehen des Stopfens gehofft. Also eine 1 m Lange Metallstange an der Spitze geschärft und von oben mit einem 1,5 Kg Fäustel draufgehauen... jetzt rührt sich was. Der Stopfen hat sich einen halben cm gleichmäßig weiter nach hinten bewegt.
  • So langsam komme ich ins Grübeln. Der Rand von dem Stopfen ist ca. einen halben cm breit. Ist doch gar nicht möglich, dass sich der Stopfen mit so einem breiten Rand in dem Loch dreht.

Taktik-Wechsel

Also mein nächster Plan, der Stopfen muss gezogen werden.

  • Vorsichtig ein kleines Loch in den Stopfen gebohrt (es ist nur sehr wenig Platz im Kühlmantel) Also gerade nur so durch den Stopfen bohren.
  • Eine lange Schraube genommen und mit dem ersten Gewindegang in das Loch geschraubt.
  • Schraube mit Wasserpumpenzange gegriffen und gezogen => Schraube aus dem Loch gerissen.
  • Loch auf 6 mm vergrößert und mir folgendes Gerät aus einem Stück Rundstahl, einer Unterlegscheibe und einer Schraube zusammengebrutzelt.

  • Schraube in den Stopfen und eine 1m Lange Stange als Hebel durch die Öse.
  • Voll reingehängt und die Stange verbogen => So langsam wird es mir unheimlich.

Taktik-Wechsel

Nach reichlich überlegen ist folgende Gerätschaft aus etwas Rundstahl, einer 36-er Nuss, einem Haken und einer Gewindestange entstanden.
Der Outlander Froststopfenzieher "Wildiblub Edition"©

Erster Versuch! Haken durchs Loch, an der Mutter gedreht => Jetzt hatte der Stopfen verloren. Innerhalb von 10 Sekunden war der Stopfen draußen.

Sollte ich noch mal im Leben einen Froststopfen entfernen müssen, würde ich es wie folgt machen:

  • nicht der Defa Anleitung glauben
  • vorsichtig ein Loch in den Stopfen bohren
    Da noch etwas Kühlwasser im Block ist, werden evtl. anfallende Späne sofort nach außen gedrückt und landen nicht im Kühlwasserkreislauf. Also kein Problem.
  • Abzieher basteln. Besser eine 40er Nuss nehmen (dann kann man sich das mit den 4 Füßen sparen, weil der Stopfen in die Nuss reinpasst/bzw. hineingezogen werden kann)
  • Alternativ: mir eine PN schicken und meinen Abzieher ausleihen.


Montage Motorvorwärmelement

Das Loch gereinigt, entfettet und kontrolliert. Dank dem Abzieher sind keine Schäden oder Kratzer am Rand entstanden. Alles in bester Ordnung.

Dann habe ich das Motorvorwärmelement probehalber ans Loch gehalten und gemerkt, dass der Winkel etwas zu steil ist und dass der Stecker etwas verspannt an der Servopumpe anliegen würde.

Deshalb habe ich das Motorvorwärmelement leicht um ein paar mm nach außen gebogen (siehe grüner Strich).

  

Das Motorvorwärmelement wird mittels Presspassung in dem Loch gehalten. Diese Variante funktioniert nur bei Guss-Motorblöcken und soll dauerhaft über Jahrzehnte dicht sein.

Um ganz sicher zu gehen, habe ich vor der Montage die Pressstelle mit "Curil" Motordichtpaste bestrichen. Dies ist nach der DEFA Anleitung nicht erforderlich. Ich wollte dennoch ganz sicher gehen. Hierbei sollte man darauf achten, dass man eine aushärtende Paste und keine dauerelastische nimmt. Das "Curil" härtet in 15 Minuten aus und ist dann harzartig, chemikalienbeständig und hitzebeständig.

Das Motorvorwärmelement wird mit einem Dorn in das Froststopfenloch geschlagen. Damit ich besser rankommen kann habe ich meinem Dorn eine Verlängerung verpasst. Mit einem zweiten Mann als Dornhalter sollte die Montage aber auch so funktionieren.

Der Froststopfen darf nicht komplett eingeschlagen werden. Die Nut muss unbedingt freibleiben und man soll kurz vor der Nut, wenn die Verbindung gegriffen hat mit dem Schlagen aufhören. Bei mir war dieser Punkt ca. 2 mm vor der Nut erreicht. Das Motorwärmelement sitzt Bombenfest und wird sich niemals von alleine lösen.

Nach jedem Schlag habe ich kontrolliert, dass der Stopfen gerade ins Loch geht und an dem Stopfen gewackelt. Der Stopfen darf nicht verkannten oder schräg eingetrieben werden

  

Meine Sorgen bzgl. des Reinschlagens waren völlig unbegründet. Der Motorblock am Outlander ist sehr dickwandig und der Stopfen 100% passgenau. In meinen Augen absolut ungefährlich und empfehlenswert. Das hält 100% und wird auch niemals undicht werden.

Die ganze Montage des Motorvorwärmelements war in 2 Minuten geschafft.

In dieser Position muss der Wärmer reingeschlagen werden.


Montage des Defa Montagesatzes

Die Folie wird um die Plastiksteckdose vom Motorvorwärmelement gewickelt. Anschließend wird der mitgelieferte Draht um das ganze rumgezwirbelt. Es funktioniert zwar, ist aber unerträglich hässlich.

Ich habe mir deshalb aus dem KFZ-Zubehörhandel Edelstahl Kabelbinder, die man zur Montage von Auspuffbändern benutzt gekauft.

Das ist zwar immer noch hässlich, aber tausendmal eleganter als die DEFA Variante.


Abschlussarbeiten

Alle demontierten Teile wieder anschrauben / zusammenstecken.

Kühlwasserkreislauf entlüften

  • Die Flügelmutter am Kühler wieder zudrehen.
  • Kühlerdeckel abschrauben und Kreislauf mit Kühlflüssigkeit randvoll machen.
  • Kühlerdeckel wieder zuschrauben.
  • Eine Runde fahren, bis der Motor Betriebstemperatur hat, dann Motor wieder abstellen und Warten bis der Motor kalt ist.
  • Kühlerdeckel wieder abschrauben und Kühler mit Kühlflüssigkeit wieder randvoll machen.
  • Falls noch Kühlflüssigkeit übrig ist, die Prozedur nochmal wiederholen.
  • WICHTIG
    • Kühler nicht aufmachen, wenn heiß!
    • Niemals kaltes Kühlwasser bei warmen Motor dazukippen!


Inbetriebnahme

Die Standheizung kann nun erstmals in Betrieb genommen werden. Leider war es momentan noch etwas zu warm für einen ausführlichen Test, aber ich kann schonmal andeuten, dass alles wunderbar funktioniert. Der 600 Watt Heizer hat mit den paar Litern Kühlwasser überhaupt keine Probleme.

Die Sache mit der Froststopfenmontage erscheint mir als Ideal, weil der Motor direkt gewärmt wird.

Erster Test bei 3° Außentemperatur. Nach 2 Stunden ist der Motor komplett warm, Die Schläuche vom Kühler und kleinen Kreislauf sind warm und das warme Wasser ist sogar bis in den Kühler gewandert und hat den Kühler erwärmt. Die Temperaturanzeige im Tacho hebt sich auf den ersten Strich. Spaßeshalber habe ich mal ein Fieberthermometer in den Kühler gesteckt. Anzeige: Piep-piep => error, to hot. Also selbst im Kühler sind über 40°. Ich schätze mal, dass der Motor dann locker auf 50° vorgewärmt ist.

Einen besseren Test mit Aquarienthermometer werde ich demnächst noch machen und in dem DEFA/CALIX Thread veröffentlichen.


Tipp Kabelverlängerung

Ich muss bis zum Fahrzeug 10 m überbrücken. DEFA liefert aber nur 2,5 m Kabel mit. Das 10 m Kabel von DEFA soll 100 Euro kosten. Frechheit! Also im Internet nach Alternativen gesucht und fündig geworden.

  

Das Kabel sollte die Bezeichnung:
H07RN-F haben und IP44 Konform sein (also dauerhafter Gebrauch auf Baustelle im Freien) Die Box sollte groß genug für die dicken Stecker der Bauleitung sein und ebenfalls IP44 Konform sein. Ich habe beide Artikel von der Firma Brennenstuhl gekauft.
Preis: zusammen 28 Euro

Fragen, Lob, Tadel oder Sonstiges zu dem Selfmade können im CALIX/DEFA Thread gestellt werden.