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Outlander im Alltag-Test.

Mein Outlander 2.2 DI-D Intense — Bericht von OutlanderMinden      (11178 Zugriffe)

Es war im Dezember 2010 als mein altes Auto nach 312 000 km den Geist aufgab. Da ich gelernter aber nicht mehr ausübender Kfz Mechaniker bin belebte ich das vorherige Auto, gefühlte 100 mal, bevor ich mich entschloss mir ein anderes Auto zu kaufen. Ich konnte mich Anfangs nicht recht entscheiden. Aufgrund des enormen Preisnachlasses entschied ich mich dann für einen Vorführwagen von Mitsubishi. Der Wagen hatte knappe 4000 km auf der Uhr. 3 Tage später war ich stolzer Besitzer meines ersten "neuen" Autos.

Als Ausstattungslinie bekam ich einen Outlander Intense mit einem SST- Doppelkupplungsgetriebe, Schaltwippen und und und. Ich ließ einige Anbauteile ( AHK, Dachreling, Spurplatten etc. ) montieren.


Im Februar 2011 ließ ich den ersten Kundendienst machen. Ich bemängelte ein leichtes klappern aus dem Heckbereich. Der Freundliche konnte nichts feststellen. Nach einigem suchen fand ich das Problem. Es war der Übergang von der dritten Sitzreihe zur Heckklappe, welche von innen aus Plastik ist. Dort lagern jetzt Handschuhe und das klappern war weg. Zwar keine besonders schöne Lösung, aber sicherlich selten! Eine Gummischutzwanne liegt auch noch drüber, sodass es mich nicht weiter stört.


Mir fielen im Laufe des Jahres immer mehr Kleinigkeiten auf. Ich möchte das Auto keineswegs schlecht reden, jedoch sind dies Eindrücke die mich zum Denken bewegen. Immerhin rede ich hier über ein Auto im Wert von knapp 40 000 € als Neufahrzeug mit Zubehör.

Mir fiel beispielsweise auf, dass die Fensterheberelemente nicht beleuchtet sind. Nur der eine, auf der Fahrerseite ist beleuchtet. Bei dem Ford Fiesta von BJ 2000 meiner Freundin sind alle Fensterheber beleuchtet. Hmm, Sparmaßnahmen...?!
Die Bezeichnungen des Automatikgetriebes (P,D,N,R) sind nicht beleuchtet. Sie stehen zwar im Display, aber direkt an dem Schalthebel ist nichts beleuchtet. Der Golf 4 BJ 1999 eines Freundes hat beleuchtete Fensterheber, beleuchtete Spiegeleinstellelemente und die Bezeichnungen am Schalthebel sind auch beleuchtet. Zwischen den Fahrzeugen liegen 11 JAHRE !!!

Manche würden sagen Kleinkram, aber es geht noch weiter. Der erste Winter kam in voller Pracht. Ich fuhr auf der Autobahn, so wie es manchmal ist kommt leichtes Spritzwasser von der Straße auf die Windschutzscheibe. Ich versuchte meine Scheibenwaschanlage dazu zu bewegen, dass diese den Schmutz entfernte. Fehlanzeige! Die Waschdüsen waren zugefroren.
Hmm, keine beheizten Waschdüsen... aber dafür automatisch anklappbare Außenspiegel und Bi-Xenon. Interessante Zusammenstellung. Des Weiteren wollte ich schon öfters bei Nacht Dinge aus meinem Kofferraum holen, leider leuchtet die letzte Innenraumleuchte nicht den Kofferraum aus. Naja, ich hab ja immer eine kleine Taschenlampe dabei. Man muss sich nur zu helfen wissen. Ein weiteres kleines Manko sind die inneren Anzeigen der Zentralverriegelung. Ich hatte schon ein paar Situationen in denen ich das Auto aufgrund der Umgebung gerne von innen verriegeln wollte. Der Mitsubishi Galant aus ENDE der 80er Jahre vom Nachbarn hat ein rotes Feld für Auto zu und ein grünes Feld für Auto offen. Beim Outlander bleibt es schwarz...hmmm ich hab aber eine Soundanlage mit 6-Fach CD-Wechsler, einen Subwoofer und eine Bluetooth Freisprecheinrichtung!

Was mir auch etwas negativ auffiel sind die weichen Federn der Hinterachse und der Hängepo meines Outos. Aber aufgrund von MAD Verstärkungsfedern ( 140 € ) ist jetzt alles bestens. Ich kann nun mit großen Anhängern oder voll beladen fahren ohne dass es aussieht als hätte ich meinen Wagen hinten tiefer gelegt.

Auch das Radio bleibt leider nicht ohne Tadel. Mir fiel schon nach kurzer Zeit auf, dass sich der Empfang oftmals als schlecht auszeichnete. Hiermit meine ich, dass ich eine Strecke vom 40 km fahren und dann den Radiosender wechsle, weil ein starkes rauschen entsteht. Ich rede nicht von dem kleinen Dorfsender in meiner Umgebung, sondern von FFN!!!
Ich bemängelte dies beim Freundlichen, ich bekam auch schnell eine Auskunft. Da das Radio und die gesamte Musikanlage aus den USA stammen und weil dort eine "andere" Art von Wellen aufeinander treffen oder diese dichter beieinander sind, haben die Fahrzeuge in den USA wohl besseren Empfang. Meine Antwort war knapp "ahh, ja. Schade" Jedenfalls gilt dieser Fehler als unbehebbar ( Aussage vom Händler ). Eigentlich schade, aber ich kann auch mit diesem Fehler leben. Danke an den AUX-Ausgang und den CD-Wechsler.

Meine weiteren Eindrücke sind positiv. In den bis heute zurückgelegten 27 000 km sprang der Wagen jedes Mal ohne Probleme an, im Gegensatz zu seinen deutschen Vorgängern.

  

Wir durchlebten jede Menge Fahrten und Wetterlagen und Geländeabschnitte.


Man kann ihn auf 6,9 L bei 80 km/h mit dem Tempomat über die Landstraße fahren oder ihn auf ca. 8,7 - 9,8 L bei 120 - 130 km/h über die Autobahn fahren. ( Angaben laut Anzeige ) Wenn ich selbst nachgerechnet habe, lag ich bei realen 9,3 - 11,5 L bei der Autobahn. Hierbei muss man aber auch sagen, dass es Passagen gab an denen ich 160 - 190 gefahren bin und eine Gesamtdistanz von 300 km überwunden habe und der Wagen mit 3 Personen plus Gepäck beladen war.


Interessant ist der doch beachtliche Dieselverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten, was ich aber durchaus verstehen kann, bei einem Gewicht von knapp 1800 kg und dem Aufbau des Outos. In Sachen Endgeschwindigkeit macht sich die Nadel ab Tempo 190 sehr rar. Mit Rückenwind und Bergab kann man laut Tacho auch mal die 210 erreichen. Im Vergleich mit einem VW Tiguan bringen die Fahrzeuge ( laut Typenschild 2.0 tdi ) das gleich an Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung ab ca. 110. Dies ist natürlich ein persönlicher Eindruck aufgrund eines ca. 60 km Autobahnaufenthaltes der beiden Wagen.
Während der kalten Jahreszeit hatte ich das Verlangen den Wagen im frischen tiefen Schnee zu testen. Eins sei gesagt, man kann den Outlander stoppen, jedoch nicht unter normalen Umständen. Ich bin mit dem Wagen bis zu den Schwellern im Schnee versunken, konnte aber mit ein bisschen vor und zurück und platt getretenen Schnee sowie mit der "LOCK 4WD" Einstellung ohne jegliche Probleme und aus eigener Kraft weiterfahren. Der Nissan eines Bekannten wurde von mir hingegen rausgezogen. Hut ab!

Auch ist die Verarbeitung der Materialen hochwertig. Hiermit meine ich die Teilleder Elemente die mit weißen Nähten verziert sind. Schöne Details. Das der Wagen nicht vergleichbar ist mit einem BMW X3 sollte klar sein, es liegen ja auch 15 000 Euro dazwischen.
Als persönlichen Eindruck empfinde ich die großflächige Plastiklandschaft unterhalb der Windschutzscheibe, sowie das Handschuhfach und Teile der Mittelkonsole und der Türen als nicht optimal gelöst. Bei mir sind hier teils starke Kratzer durch das Ein- und Aussteigen, sowie den täglichen Gebrauch entstanden. Unter der Windschutzscheibe ist das Plastik noch gut, auch wenn es mir jetzt schon leicht ausgeblichen vorkommt.
Durch den Langstreckeneinsatz auf der Landstraße und der Autobahn war ich leider auch nicht von Steinschlägen verschont. Als Manko könnte man hier anführen, dass die schwarzen Nebellampenumrandungen sehr anfällig für die genannten Steinschläge sind. Aber durchaus vertretbar nur nicht optimal gelöst, weil die Nebellampenringe unter der schwarzen Lackierung silbern lackiert bzw. verchromt sind. Als fragwürdig empfinde ich das teils harte Rucken des Gangwechsels vom 2. in den 3. Gang. Ich bemängelte dies bereits bei der ersten Inspektion. Weil es jedoch ein sporadischer Fehler ist ( tritt nicht immer auf ), sollte ich den Fehler simulieren, was ich allerdings nicht konnte bei der Probefahrt. Dahinter steckt die kostspielige Fehlerbehebung ( defektes Getriebe ca. 7000 Euro und Kupplug ca. 4000 Euro laut Vertragswerkstatt ) Ich empfinde es als Frechheit von Mitsubishi so im Regen stehengelassen zu werden!!!!
Positiv ist der enorme Stauraum des Wagens bei vorgeklappten Sitzen, sowie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Verstellmöglichkeiten des Heckbereiches.


Weiter hat der Wagen von Boot bis riesigen Anhänger alles ohne größere Probleme gezogen, was ich als sehr positiv empfand.

  


Während des Sommers transportierte ich mein 5m Kanu auf dem Dach und mein Moutainbike im Kofferraum. Ich schätze das Auto als echten Allrounder. Auch bei der Renovierung meiner Wohnung oder bei Ausfahrten mit dem Hund kann ich nur positives sagen. Ich würde den Wagen als Multifunktionswerkzeug bezeichnen.


Zu den Kosten

Ich habe die zweite Inspektion hinter mir und empfand diese als relativ teuer. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Mitsubishi wohl Probleme mit zugefrorenen Dieselleitungen hatte. So wurde es mir jedenfalls vom Freundlichen berichtet und aus diesem Grunde darf der Kraftstofffilter jährlich gewechselt werden. Dieser schlägt mit ca. 70 Euro in die Rechnung. Insgesamt zahlte ich 420 Euro für die Jahresinspektion. Selbst von BMW bin ich günstigere Preise gewohnt. Den Filter kann man optional nicht wechseln lassen, jedoch übernimmt Mitsubishi dann keine Garantie.

Als geradezu lächerlich empfinde ich die KFZ Steuer !! ( vllt auch eigene Dummheit, weil ich vorher keine Informationen einholt habe ). Ich hatte zuvor ein Benzinfahrzeug.
BÖSER FEHLER!!! Trotz Partikelfilter und aktueller Euronorm wird in CO2 Ausstoß gerechnet. Das macht 353 Euro pro Jahr KFZ Steuer ( für 2.2 DID mit 156 PS, 189 g/km )! Ich fahre auf 40 % VK und 40 % TK, die schlägt erneut mit knapp 840 Euro ein. Insgesamt zahle ich also knapp 1600 Euro damit ich den Kleinen fahren darf. Dazu kommt noch Diesel. Ich bin 2011 insgesamt 23000 km gefahren und bin im Schnitt 650 km mit einer Tankfüllung von 55L ( Gesamtvolumen 60L ) gekommen. Das entspricht ca. 35 Tankfüllungen. Ich nehme den Diesel im Schnitt mal bei 1,37 Euro.

1,37 Euro mal 55 L macht über den Daumen 75 Euro. 75 Euro mal 35 Tankfüllungen. Mir wird schon ganz schlecht wenn ich an den Preis denke! Das macht 2625 Euro für Diesel! Da kann der Outlander nichts für, aber das sind die Kosten.

Wie sich jeder vorstellen kann variieren die Preise natürlich aufgrund Versicherung und und und... dennoch kann ich persönlich sagen, dass man anhand meines Beispiels 1600 Euro für den Gebrauch zahlen muss.

Als kostspielig empfinde ich auch die seltene Reifendimension 225 / 55 R18 auf einer 7J Felge. Diese schmalen Schuhe lassen sich jedoch ohne größeren Aufwand jedoch nur mit Eintragung auf 235/ 55 18 verbreitern!

Ich hoffe ich konnte nun einige Fragen beantworten und bei der Kaufentscheidung oder der Informationsgewinnung helfen. Ich werde weiter berichten

  

Grüße
OutlanderMinden